Adé Schweiz. Nach neun Tagen bei unseren Nachbarn, geht es für mich nun zurück nach Deutschland. Eine intensive und bewegende Zeit liegt hinter mir. Eine Zeit, in der ich viel über Vertrauen lerne.
Rückblick
Was bedeutet Vertrauen für dich? Wie entsteht es? Und was nützt es? Wie viel Vertrauen haben deine Landsleute – und warum? Diese und weitere Fragen stelle ich hier zu Lande ganz unterschiedlichen Personen. Ich spreche mit Vertrauensforschern und Psychologen. Ich diskutiere mit Management-Beratern und Uni-Professoren. Ich treffe CEOs und Impro-Schauspieler. Ich interviewe Einheimische und Zugezogene, Junge und Alte, „Landeier“ und „Stadtmenschen“. Warum? Vertrauen hat viele Gesichter. Und mindestens ebenso viele Geschichten. Einigen davon darf ich auf meiner Reise lauschen. Was aus all diesen Begegnungen bleibt: Inspirierende Gespräche, bewegende Momente, neue Freunde – und tiefe Dankbarkeit für all diese Erfahrungen.
Meine Erfahrungen
Eine der zentralsten Erkenntnisse für mich persönlich: Erfahrungen schaffen Vertrauen. Denn sie helfen uns, uns selbst und andere besser einzuschätzen. Ein Gefühl für unsere eigenen Stärken und Schwächen zu entwickeln. Unsere persönlichen Grenzen kennen zu lernen. Sie auszutesten. Und über sie hinauszuwachsen. Letzteres ermöglichen uns vor allem gute Erfahrungen. Und davon habe ich in den vergangenen Tagen viele gemacht … Nicht wenige davon haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Einige vor Lachen, andere vor Rührung. Und einige wenige auch vor Traurigkeit. Traurigkeit darüber, dass meine Mutter all das nicht mehr miterleben kann. Das ich nicht, wie bisher, von meiner Reise zurückkehren und ihr mit strahlenden Augen berichten werde. Berichten von den wunderbaren Menschen und spannenden Geschichten, denen ich auf meiner Reise begegne. Das ist vorbei. Und das wird es nie mehr geben. Und doch habe ich das Gefühl, dass sie mich begleitet. Auf ihre Weise. Und vielleicht nun sogar besser denn je versteht, warum mir dieses Projekt so am Herzen liegt.
Mein Erfahrungsschatz
Ohne diesen bunten Strauß an sehr bewegenden Erfahrungen, wäre diese Reise nicht das, was sie ist: Ein ermutigender Neustart und wertvoller Erfahrungsschatz für mein Buch. Und dazu braucht es weit mehr als ein Zugticket, eine Unterkunft, eine Kameraausrüstung und meine Interviewtermine …
Denn ohne die großartige Hilfe von anderen, wäre meine Reise in die Schweiz so nicht möglich gewesen. Deshalb danke ich von Herzen allen Beteiligten, die mich auf meiner Tour unterstützt haben. Denjenigen, die vor Ort sind. Und denjenigen, die mir mit Mut machenden Nachrichten über Facebook, WhatsApp & Co. den Rücken stärken.
Dickes Dankeschön
Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle meinem „Schweiz-Team“. Ihr seid großartig! Insbesondere möchte ich mich bei folgenden Personen bedanken:
- Amrei, die ihren freien Tag in unser Interview investiert und extra dafür nach Zürich kommt
- Andreas, der mir „sein“ Zürich zeigt und mit mir die vielen Facetten von Vertrauen diskutiert
- Antoinette, für Ihre inspirierende, humorvolle Art im Interview und die großartige Unterstützung auf dem weiteren Weg
- Carsten, von meinem Projekt über Facebook erfährt und mich spontan zu sich einlädt
- Fred, der mir für meinen Aufenthalt ein Dach über dem Kopf bietet und sein Rennrad leiht
- Gabriel, der mich während seiner Stippvisite in Bern und trotz schwerer Grippe zum Interview trifft
- Gerry, der mich an die Schweizer Kochkünste heranführt und sich zwei Urlaubstage Zeit für mich und unser Interview nimmt
- Kai, der trotz der Organisation einer Großveranstaltung spontan für ein Interview zur Verfügung steht
- Paolo, der mich nach unserem Interview bei strömendem Regen zur Bahn bringt und mit echter Schweizer Schoggi versorgt
- Rainer, der Tram-Fahrer, der extra auf mich wartet, obwohl ich zu spät bin und damit selbst unpünktlich ist. Etwas, dass die Schweizer gar nicht mögen.
- Sali, der mir das Schweizer Müll 1×1 erklärt, damit ich nicht von der Müll-Polizei verhaftet werde
- Shi Xing Mi, der extra aus der italienischen Schweiz für unser Interview anreist und die beste Interview-Location ausmacht, die ich mir hätte vorstellen können
- Und den vielen anderen Menschen, die mir für meine Reise Rückenwind geben.
Danke für eure Unterstützung, für eure Spontaneität, für eure Gastfreundschaft, für eure Diskussionsfreude, für eure Ideen, für eure Geduld, für euren Humor, für eure Zeit, für eure Offenheit und für euer Vertrauen. All das, macht diese Reise zu etwas Besonderem!
Ausblick
Vertrauen viele Gesichter hat. Aktuell mehr als 7,5 Milliarden. Denn so viele Menschen leben heute auf unserem Planeten (Stand: August 2017). Jeder dieser Menschen hat seine ganz persönlichen Erfahrungen. Erfahrungen, die diese Person prägen. Erfahrungen, die unmittelbar darauf Einfluss nehmen, wer sie ist, was sie bewegt und auch wie sie und wem sie vertraut.
Einige Hundert dieser Menschen zu treffen und „ihre Geschichte“ zu hören, das habe ich vor. Mehr als 200 Interviews habe ich bereits geführt. Etwa 150 Gespräche liegen noch vor mir. Und so unterschiedlich all diese Menschen auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie vertrauen.
Nach mehr als 200 Interviews in 6 Ländern kann ich sagen: Vertrauen lässt sich lernen. Denn Vertrauen folgt im Grunde simplen und klaren Regeln. Welche Regeln das sind, und wie wir sie anwenden können … das erfahrt ihr in meinem Buch, dass im Frühjahr 2019 erscheint.